Wechselkredit

Definition und Grundlagen des Wechselkredits

Ein Wechselkredit ist eine spezielle Form des Kredits, die in der Kreditwirtschaft genutzt wird. Der Begriff stammt aus dem Handelsrecht und bezeichnet eine Kreditform, bei der ein Wechsel als Sicherheit dient. Ein Wechsel ist ein Zahlungsversprechen, das eine Person (der Wechselnehmer) einer anderen Person (dem Wechselgeber) gibt. Der Wechselnehmer verpflichtet sich dabei, einen bestimmten Geldbetrag zu einem festgelegten Zeitpunkt zu zahlen.

Der Wechselkredit ist somit ein Kredit, der durch einen Wechsel abgesichert ist. Der Kreditnehmer übergibt den Wechsel an den Kreditgeber, der ihn bei Fälligkeit einlöst oder weiterverkauft. Der Wechsel dient dem Kreditgeber als Sicherheit für den Fall, dass der Kreditnehmer den Kredit nicht zurückzahlen kann.

Arten von Wechselkrediten

Es gibt verschiedene Arten von Wechselkrediten, die sich in ihrer Struktur und ihren Bedingungen unterscheiden. Die zwei gängigsten Formen sind der Diskontkredit und der Lombardkredit.

Beim Diskontkredit kauft die Bank den Wechsel vor Fälligkeit und zahlt den Betrag abzüglich eines Diskonts an den Kreditnehmer aus. Der Diskont ist eine Art Zins, den die Bank für das vorzeitige Bereitstellen des Geldes erhält. Der Kreditnehmer erhält also weniger Geld, als der Wechsel eigentlich wert ist, hat dafür aber sofortigen Zugriff auf die Mittel.

Der Lombardkredit hingegen ist ein Kredit, bei dem der Wechsel als Pfand dient. Der Kreditnehmer erhält einen Kredit in Höhe des Wechselbetrags und verpflichtet sich, den Kredit bei Fälligkeit des Wechsels zurückzuzahlen. Kann er das nicht, kann die Bank den Wechsel einlösen und so den Kredit zurückbekommen.

Beispiele und Anwendungsbereiche des Wechselkredits

Wechselkredite werden vor allem im internationalen Handel genutzt. Ein Beispiel: Ein deutscher Exporteur verkauft Waren an einen amerikanischen Importeur. Der Importeur gibt einen Wechsel aus, den der Exporteur an seine Bank übergibt. Die Bank gewährt dem Exporteur einen Kredit in Höhe des Wechselbetrags und erhält im Gegenzug den Wechsel als Sicherheit. Der Exporteur hat so sofortigen Zugriff auf das Geld und muss nicht warten, bis der Importeur den Wechsel einlöst.

Ein weiteres Anwendungsgebiet sind kurzfristige Finanzierungen. Unternehmen können Wechselkredite nutzen, um kurzfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken. Sie erhalten sofortigen Zugriff auf Geld und können so ihre laufenden Kosten decken, ohne auf den Zahlungseingang warten zu müssen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Wechselkredit eine flexible und sichere Kreditform ist, die vor allem im internationalen Handel und bei kurzfristigen Finanzierungen genutzt wird. Durch die Absicherung mit einem Wechsel bietet er sowohl für den Kreditnehmer als auch für den Kreditgeber ein hohes Maß an Sicherheit.