Raumsicherungsübereignung

Definition und Bedeutung der Raumsicherungsübereignung

Die Raumsicherungsübereignung ist ein Begriff aus dem Kreditwesen und bezeichnet eine Form der Kreditsicherung. Hierbei übereignet der Kreditnehmer dem Kreditgeber bewegliche Sachen oder Rechte zur Sicherung eines Kredits. Diese Übereignung erfolgt „en bloc“, also ohne genaue Bezeichnung der einzelnen Gegenstände. Es handelt sich dabei um eine Form der Sach- oder Rechtsübereignung, die in der Regel zur Sicherung von Darlehen oder Krediten dient.

Die Raumsicherungsübereignung ist in § 1370 BGB geregelt und ermöglicht es dem Kreditgeber, im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers, die übereigneten Sachen oder Rechte zu verwerten und so seine Forderungen zu befriedigen. Sie ist eine Form der Sicherungsübereignung, bei der der Kreditnehmer dem Kreditgeber das Eigentum an einer Sache oder einem Recht überträgt, um einen Kredit zu sichern.

Beispiele und Anwendung der Raumsicherungsübereignung

Ein typisches Beispiel für eine Raumsicherungsübereignung ist die Übereignung des gesamten Lagerbestands eines Unternehmens an eine Bank zur Sicherung eines Kredits. Dabei wird nicht jeder einzelne Gegenstand genau bezeichnet, sondern es wird der gesamte Lagerbestand „en bloc“ übereignet.

Ein weiteres Beispiel ist die Übereignung aller Forderungen eines Unternehmens gegenüber seinen Kunden. Auch hier erfolgt die Übereignung „en bloc“, ohne dass jede einzelne Forderung genau bezeichnet wird.

Die Raumsicherungsübereignung ist insbesondere für Kreditgeber attraktiv, da sie im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers einen direkten Zugriff auf die übereigneten Sachen oder Rechte ermöglicht. Sie bietet somit eine hohe Sicherheit für den Kreditgeber.

Rechtliche Aspekte und Grenzen der Raumsicherungsübereignung

Obwohl die Raumsicherungsübereignung eine hohe Sicherheit für den Kreditgeber bietet, gibt es auch rechtliche Grenzen und Risiken. So ist die Raumsicherungsübereignung nur zulässig, wenn sie nicht gegen das Übermaßverbot verstößt. Dieses besagt, dass die Sicherheit nicht den Wert der gesicherten Forderung übersteigen darf.

Zudem muss der Kreditnehmer im Besitz der übereigneten Sachen oder Rechte sein und diese auch frei von Rechten Dritter sein. Andernfalls kann die Raumsicherungsübereignung unwirksam sein.

Ein weiteres Risiko besteht darin, dass die übereigneten Sachen oder Rechte im Falle einer Insolvenz des Kreditnehmers in die Insolvenzmasse fallen und somit für den Kreditgeber nicht mehr verwertbar sind. Daher ist es für den Kreditgeber wichtig, die übereigneten Sachen oder Rechte sorgfältig zu dokumentieren und zu bewerten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Raumsicherungsübereignung eine effektive Form der Kreditsicherung ist, die jedoch auch rechtliche Risiken birgt. Daher sollte sie nur nach sorgfältiger Prüfung und Beratung eingesetzt werden.