Definition der Goldenen Finanzierungsregel
Die Goldene Finanzierungsregel ist ein grundlegendes Prinzip in der Betriebswirtschaftslehre und der Kreditwirtschaft. Sie besagt, dass das Vermögen eines Unternehmens oder einer Person langfristig finanziert sein sollte, während kurzfristige Verbindlichkeiten durch kurzfristige Aktiva gedeckt werden sollten. Diese Regel ist auch als „Regel des goldenen Finanzierungssaldos“ bekannt.
Die Goldene Finanzierungsregel basiert auf der Idee, dass die Finanzierungsstruktur eines Unternehmens oder einer Person in Einklang mit der Struktur seiner Vermögenswerte stehen sollte. Langfristige Investitionen, wie beispielsweise der Kauf von Immobilien oder Maschinen, sollten durch langfristige Finanzierungen, wie Hypotheken oder langfristige Kredite, finanziert werden. Kurzfristige Verbindlichkeiten, wie Betriebskosten oder kurzfristige Schulden, sollten durch kurzfristige Aktiva, wie Bargeld oder kurzfristige Forderungen, gedeckt werden.
Anwendung und Beispiele der Goldenen Finanzierungsregel
Die Goldene Finanzierungsregel ist ein wichtiges Werkzeug für die Finanzplanung und -steuerung. Sie hilft Unternehmen und Einzelpersonen, ihre Finanzierungsstrategie zu planen und das Risiko einer finanziellen Instabilität zu minimieren.
Ein Beispiel für die Anwendung der Goldenen Finanzierungsregel ist ein Unternehmen, das plant, eine neue Produktionsanlage zu bauen. Die Kosten für den Bau der Anlage sind langfristige Investitionen, die durch langfristige Finanzierungen gedeckt werden sollten, wie beispielsweise einen langfristigen Kredit oder die Ausgabe von Aktien. Wenn das Unternehmen stattdessen versucht, die Kosten durch kurzfristige Kredite zu decken, könnte es in finanzielle Schwierigkeiten geraten, wenn es die Kredite nicht rechtzeitig zurückzahlen kann.
Ein weiteres Beispiel ist eine Person, die plant, ein Haus zu kaufen. Der Kauf eines Hauses ist eine langfristige Investition, die durch eine langfristige Finanzierung, wie eine Hypothek, gedeckt werden sollte. Wenn die Person stattdessen versucht, den Kauf durch kurzfristige Kredite zu finanzieren, könnte sie in finanzielle Schwierigkeiten geraten, wenn sie die Kredite nicht rechtzeitig zurückzahlen kann.
Wichtigkeit und Ausnahmen der Goldenen Finanzierungsregel
Die Goldene Finanzierungsregel ist ein grundlegendes Prinzip der Finanzplanung und -steuerung. Sie hilft, das Risiko einer finanziellen Instabilität zu minimieren und eine nachhaltige Finanzierungsstrategie zu planen. Allerdings gibt es auch Ausnahmen von dieser Regel.
In einigen Fällen kann es sinnvoll sein, von der Goldenen Finanzierungsregel abzuweichen. Beispielsweise kann ein Unternehmen kurzfristige Kredite aufnehmen, um eine langfristige Investition zu finanzieren, wenn es erwartet, in naher Zukunft einen hohen Cashflow zu haben. In diesem Fall könnte das Unternehmen in der Lage sein, die Kredite schnell zurückzuzahlen und Zinsen zu sparen.
Trotz dieser Ausnahmen ist die Goldene Finanzierungsregel ein wichtiges Werkzeug für die Finanzplanung und -steuerung. Sie bietet eine allgemeine Richtlinie für die Strukturierung der Finanzierung und hilft, das Risiko einer finanziellen Instabilität zu minimieren.