Forderung

Definition und Bedeutung von Forderungen in der Kreditwirtschaft

Eine Forderung in der Kreditwirtschaft bezieht sich auf den rechtlichen Anspruch, den ein Kreditgeber (Gläubiger) gegenüber einem Kreditnehmer (Schuldner) hat. Dieser Anspruch resultiert aus einer vorausgegangenen Leistung oder Lieferung, die der Kreditgeber erbracht hat und für die der Kreditnehmer eine Gegenleistung, in der Regel in Form von Geld, schuldet. Forderungen können aus verschiedenen Geschäftsbeziehungen entstehen, wie zum Beispiel aus Kreditverträgen, Lieferungen und Leistungen oder auch aus öffentlich-rechtlichen Verhältnissen.

Arten von Forderungen in der Kreditwirtschaft

Es gibt verschiedene Arten von Forderungen in der Kreditwirtschaft. Die wichtigsten sind:

1. Geldforderungen: Dies sind Forderungen, bei denen der Schuldner dem Gläubiger einen bestimmten Geldbetrag schuldet. Ein typisches Beispiel ist ein Kredit, den eine Bank einem Kunden gewährt. Der Kunde schuldet der Bank dann den Kreditbetrag plus Zinsen.

2. Sachforderungen: Hier schuldet der Schuldner dem Gläubiger eine bestimmte Sache. Ein Beispiel wäre ein Leasingvertrag, bei dem der Leasingnehmer dem Leasinggeber die Leasingrate schuldet.

3. Dienstleistungsforderungen: Bei diesen Forderungen schuldet der Schuldner dem Gläubiger eine bestimmte Dienstleistung. Ein Beispiel wäre ein Arbeitsvertrag, bei dem der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber seine Arbeitsleistung schuldet.

Behandlung von Forderungen in der Bilanz

In der Bilanz eines Unternehmens werden Forderungen auf der Aktivseite ausgewiesen. Sie stellen einen Vermögenswert dar, da sie einen zukünftigen Zahlungseingang repräsentieren. Je nach Fälligkeit werden sie als kurzfristige (Forderungen mit einer Fälligkeit von weniger als einem Jahr) oder langfristige Forderungen (Fälligkeit von mehr als einem Jahr) klassifiziert.

Forderungen können auch abgewertet oder abgeschrieben werden, wenn Zweifel an ihrer Einbringlichkeit bestehen. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Schuldner insolvent ist oder in Zahlungsverzug gerät. Die Abschreibung auf Forderungen wird als Wertberichtigung bezeichnet und reduziert den Buchwert der Forderungen auf der Bilanz.

Beispiel für eine Forderung in der Kreditwirtschaft

Ein typisches Beispiel für eine Forderung in der Kreditwirtschaft ist ein Bankkredit. Wenn eine Bank einem Kunden einen Kredit gewährt, entsteht eine Forderung der Bank gegenüber dem Kunden. Der Kunde schuldet der Bank den Kreditbetrag plus Zinsen. Diese Forderung wird in der Bilanz der Bank als Aktivposten ausgewiesen. Wenn der Kunde seine Kreditraten nicht mehr bezahlt, muss die Bank die Forderung möglicherweise abschreiben, was zu einem Verlust für die Bank führt.