Grundlegende Definition von Duration
Die Duration, auch als Macaulay-Duration bekannt, ist ein zentraler Begriff in der Kreditwirtschaft und bezeichnet die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer eines Investments. Sie ist ein Maß für das Zinsänderungsrisiko und wird in Jahren angegeben. Die Duration ist ein wichtiger Indikator für die Sensitivität des Preises einer Anleihe oder eines Kredits gegenüber Zinsänderungen. Je länger die Duration, desto höher ist das Risiko und desto stärker reagiert der Preis auf Zinsänderungen.
Die Duration wird berechnet, indem die gewichteten Zeiträume bis zur Fälligkeit der einzelnen Zahlungsströme (z.B. Zins- und Tilgungszahlungen) einer Anleihe oder eines Kredits summiert werden. Die Gewichtung erfolgt dabei nach dem Barwert der jeweiligen Zahlungsströme.
Arten von Duration und ihre Bedeutung
Es gibt verschiedene Arten von Duration, die in unterschiedlichen Kontexten verwendet werden. Die Macaulay-Duration, die bereits erwähnt wurde, ist die grundlegendste Form. Sie misst die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer und wird häufig zur Berechnung des Zinsänderungsrisikos verwendet.
Eine weitere Form ist die modifizierte Duration. Sie misst die prozentuale Preisänderung einer Anleihe oder eines Kredits für eine Änderung des Marktzinssatzes um einen Prozentpunkt. Die modifizierte Duration ist daher ein direktes Maß für das Zinsänderungsrisiko.
Die effektive Duration hingegen berücksichtigt auch Optionen, die in eine Anleihe oder einen Kredit eingebettet sind, wie z.B. vorzeitige Rückzahlungsoptionen. Sie misst die prozentuale Preisänderung einer Anleihe oder eines Kredits für eine parallele Verschiebung der Zinsstrukturkurve um einen Prozentpunkt.
Beispiele zur Veranschaulichung der Duration
Um die Bedeutung der Duration zu veranschaulichen, betrachten wir zwei hypothetische Anleihen: Anleihe A hat eine Laufzeit von 5 Jahren und Anleihe B eine Laufzeit von 10 Jahren. Beide Anleihen zahlen jährlich Zinsen und haben den gleichen Kupon.
Die Duration von Anleihe A ist kürzer als die von Anleihe B, da die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer geringer ist. Das bedeutet, dass Anleihe A weniger empfindlich gegenüber Zinsänderungen ist als Anleihe B. Wenn der Marktzinssatz steigt, fällt der Preis von Anleihe B stärker als der von Anleihe A. Umgekehrt steigt der Preis von Anleihe B stärker als der von Anleihe A, wenn der Marktzinssatz fällt.
Die Duration ist daher ein wichtiges Werkzeug für Investoren und Kreditgeber, um das Zinsänderungsrisiko zu bewerten und zu steuern. Sie hilft dabei, die Auswirkungen von Zinsänderungen auf den Preis einer Anleihe oder eines Kredits zu verstehen und entsprechende Anlage- oder Kreditentscheidungen zu treffen.