Beleihung

Definition und Bedeutung der Beleihung

Die Beleihung ist ein zentraler Begriff in der Kreditwirtschaft und bezeichnet den Prozess, bei dem ein Kreditnehmer einen Kredit erhält, indem er ein bestimmtes Vermögensgut als Sicherheit anbietet. Dieses Vermögensgut, oft eine Immobilie oder ein Fahrzeug, wird als Beleihungsobjekt bezeichnet. Der Beleihungswert ist der Wert, den die Bank oder der Kreditgeber dem Beleihungsobjekt beimisst. Er ist oft niedriger als der tatsächliche Marktwert des Objekts, um das Risiko des Kreditgebers zu mindern.

Die Beleihung ist ein wichtiger Bestandteil des Kreditwesens, da sie den Kreditgebern eine gewisse Sicherheit bietet. Sollte der Kreditnehmer den Kredit nicht zurückzahlen können, hat der Kreditgeber das Recht, das Beleihungsobjekt zu verkaufen und den Erlös zur Tilgung der Schuld zu verwenden.

Beleihungsgrenze und Beleihungsauslauf

Zwei wichtige Begriffe im Zusammenhang mit der Beleihung sind die Beleihungsgrenze und der Beleihungsauslauf. Die Beleihungsgrenze ist der maximale Prozentsatz des Beleihungswerts, den der Kreditgeber bereit ist, als Kredit zu vergeben. Sie ist oft gesetzlich festgelegt und variiert je nach Art des Beleihungsobjekts und der Kreditart. Beispielsweise liegt die Beleihungsgrenze bei Hypothekarkrediten in vielen Ländern bei 60-80% des Beleihungswerts.

Der Beleihungsauslauf hingegen ist der tatsächliche Prozentsatz des Beleihungswerts, der als Kredit vergeben wird. Er kann niedriger, aber nicht höher als die Beleihungsgrenze sein. Wenn beispielsweise eine Immobilie einen Beleihungswert von 200.000 Euro hat und die Beleihungsgrenze 80% beträgt, kann der Kreditgeber maximal 160.000 Euro als Kredit vergeben. Wenn er jedoch nur 150.000 Euro vergibt, beträgt der Beleihungsauslauf 75%.

Beispiele für Beleihungen

Ein gängiges Beispiel für eine Beleihung ist die Hypothek. Hierbei beleihen Kreditnehmer ihre Immobilie, um einen Kredit für den Kauf oder die Renovierung der Immobilie zu erhalten. Die Bank bewertet die Immobilie und legt einen Beleihungswert fest. Der Kreditnehmer erhält dann einen Kredit in Höhe eines Prozentsatzes dieses Beleihungswerts, abhängig von der Beleihungsgrenze und seiner Kreditwürdigkeit.

Ein weiteres Beispiel ist die Beleihung von Lebensversicherungen. Hierbei kann der Versicherungsnehmer seine Lebensversicherung als Sicherheit für einen Kredit verwenden. Der Kreditgeber bewertet den Rückkaufswert der Versicherung und vergibt einen Kredit in Höhe eines Prozentsatzes dieses Werts.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Beleihung ein wichtiger Mechanismus in der Kreditwirtschaft ist, der Kreditgebern Sicherheit bietet und Kreditnehmern ermöglicht, größere Kredite zu erhalten, als sie sonst aufgrund ihrer Kreditwürdigkeit erhalten könnten. Sie ist jedoch auch mit Risiken verbunden, insbesondere dem Risiko, das Beleihungsobjekt zu verlieren, wenn der Kredit nicht zurückgezahlt werden kann. Daher ist es wichtig, die Bedingungen der Beleihung sorgfältig zu prüfen und zu verstehen, bevor man sich für einen solchen Kredit entscheidet.