Avalprovision

Definition und Bedeutung der Avalprovision

Die Avalprovision ist ein Begriff aus der Kreditwirtschaft und bezeichnet die Gebühr, die eine Bank oder ein Kreditinstitut für die Übernahme einer Bürgschaft, eines Avalkredits oder einer Garantie erhebt. Der Begriff „Aval“ stammt aus dem Französischen und bedeutet „Garantie“. Die Avalprovision ist also im Grunde die Vergütung, die ein Kreditinstitut für die Übernahme eines bestimmten Risikos erhält.

Die Höhe der Avalprovision ist abhängig von verschiedenen Faktoren, wie zum Beispiel der Bonität des Schuldners, der Laufzeit der Bürgschaft und der Art des Avalkredits. Sie wird in der Regel als Prozentsatz des Avalbetrags pro Jahr berechnet und ist in der Regel quartalsweise zu entrichten.

Arten von Avalen und Anwendungsbereiche

Es gibt verschiedene Arten von Avalen, für die eine Avalprovision erhoben wird. Dazu gehören unter anderem Bürgschaftsavalen, bei denen die Bank für die Erfüllung einer Verbindlichkeit des Kunden gegenüber einem Dritten bürgt, oder Kreditavalen, bei denen die Bank die Rückzahlung eines Kredits garantiert.

Avalkredite werden häufig im internationalen Handel eingesetzt, zum Beispiel in Form von Akkreditiven oder Garantien. Sie dienen dazu, das Risiko für den Gläubiger zu minimieren, indem die Bank die Zahlungsfähigkeit des Schuldners garantiert.

Ein Beispiel für die Anwendung von Avalen ist der Mietaval. Hierbei übernimmt die Bank die Bürgschaft für die Mietzahlungen des Mieters. Der Vermieter hat somit die Sicherheit, dass die Miete auch dann gezahlt wird, wenn der Mieter zahlungsunfähig wird. Für diese Bürgschaft erhebt die Bank eine Avalprovision.

Rechtliche Aspekte und Kritik an der Avalprovision

Die Erhebung einer Avalprovision ist in Deutschland gesetzlich geregelt. Sie ist in der Preisangabenverordnung (PAngV) und im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) verankert. Die Höhe der Avalprovision muss transparent und nachvollziehbar sein. Zudem muss sie in einem angemessenen Verhältnis zur übernommenen Bürgschaft stehen.

Kritik an der Avalprovision gibt es vor allem in Bezug auf ihre Höhe und die Tatsache, dass sie unabhängig vom tatsächlichen Eintritt des Risikos erhoben wird. Kritiker argumentieren, dass die Avalprovision in vielen Fällen eine unverhältnismäßige Belastung für den Schuldner darstellt, insbesondere wenn dieser eine geringe Bonität hat und die Avalprovision daher besonders hoch ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Avalprovision ein wichtiger Bestandteil der Kreditwirtschaft ist. Sie ermöglicht es Banken, Risiken zu übernehmen und dafür eine angemessene Vergütung zu erhalten. Gleichzeitig stellt sie jedoch auch eine finanzielle Belastung für den Schuldner dar, die in einigen Fällen kritisch gesehen wird.