Umlaufrendite

Definition der Umlaufrendite

Die Umlaufrendite ist ein Begriff aus der Finanzwirtschaft und bezeichnet die durchschnittliche Rendite aller am Markt gehandelten Anleihen mit einer Restlaufzeit von mehr als drei Jahren. Sie wird täglich von der Deutschen Bundesbank ermittelt und veröffentlicht und dient als wichtiger Indikator für die Entwicklung der Zinsen auf dem Kapitalmarkt.

Die Umlaufrendite wird berechnet, indem die Zinserträge aller Anleihen in Relation zu ihrem aktuellen Marktpreis gesetzt werden. Dabei werden sowohl festverzinsliche Wertpapiere als auch variabel verzinsliche Anleihen berücksichtigt. Die Umlaufrendite ist somit ein Durchschnittswert, der die aktuelle Marktsituation widerspiegelt.

Berechnung und Bedeutung der Umlaufrendite

Die Berechnung der Umlaufrendite erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst werden die Zinserträge aller Anleihen addiert. Diese Summe wird dann durch den aktuellen Marktpreis aller Anleihen geteilt. Das Ergebnis wird mit 100 multipliziert, um die Umlaufrendite in Prozent auszudrücken.

Die Umlaufrendite hat eine hohe Bedeutung für die Kreditwirtschaft. Sie dient als Maßstab für die Beurteilung der Rentabilität von Anleihen und anderen festverzinslichen Wertpapieren. Darüber hinaus ist sie ein wichtiger Indikator für die allgemeine Zinsentwicklung auf dem Kapitalmarkt. Steigt die Umlaufrendite, so steigen in der Regel auch die Zinsen für Kredite und Hypotheken. Fällt die Umlaufrendite, so sinken in der Regel auch die Zinsen für Kredite und Hypotheken.

Beispiel zur Veranschaulichung der Umlaufrendite

Angenommen, es gibt am Markt drei Anleihen mit einer Restlaufzeit von mehr als drei Jahren. Anleihe A hat einen Zinsertrag von 2%, Anleihe B einen Zinsertrag von 3% und Anleihe C einen Zinsertrag von 4%. Der aktuelle Marktpreis von Anleihe A beträgt 100 Euro, der von Anleihe B 200 Euro und der von Anleihe C 300 Euro.

Die Summe der Zinserträge beträgt 2% von 100 Euro plus 3% von 200 Euro plus 4% von 300 Euro, also insgesamt 19 Euro. Der aktuelle Marktpreis aller Anleihen beträgt 100 Euro plus 200 Euro plus 300 Euro, also insgesamt 600 Euro.

Die Umlaufrendite berechnet sich nun, indem die Summe der Zinserträge durch den aktuellen Marktpreis aller Anleihen geteilt und mit 100 multipliziert wird. Das ergibt eine Umlaufrendite von (19 Euro / 600 Euro) * 100 = 3,17%.

Dieses Beispiel verdeutlicht, wie die Umlaufrendite die durchschnittliche Rendite aller am Markt gehandelten Anleihen mit einer Restlaufzeit von mehr als drei Jahren widerspiegelt. Sie ist somit ein wichtiger Indikator für die allgemeine Zinsentwicklung auf dem Kapitalmarkt und hat eine hohe Bedeutung für die Kreditwirtschaft.