Grundlagen der Tilgungsverrechnung
Die Tilgungsverrechnung ist ein zentraler Begriff in der Kreditwirtschaft und bezieht sich auf die Art und Weise, wie die Rückzahlung eines Kredits, auch Tilgung genannt, verrechnet wird. Bei der Tilgungsverrechnung wird der zurückgezahlte Betrag auf die noch offene Kreditsumme angerechnet. Dieser Prozess beeinflusst die Höhe der Zinsen, die auf den verbleibenden Kreditbetrag anfallen.
Die Tilgungsverrechnung ist ein wichtiger Aspekt bei der Kalkulation der Gesamtkosten eines Kredits. Sie bestimmt, wie schnell die Kreditschuld abgebaut wird und wie hoch die Zinslast im Laufe der Zeit ist. Die Tilgungsverrechnung kann auf verschiedene Arten erfolgen, je nach Art des Kredits und den vereinbarten Konditionen.
Arten der Tilgungsverrechnung
Es gibt grundsätzlich zwei Arten der Tilgungsverrechnung: die sofortige und die periodische Verrechnung. Bei der sofortigen Verrechnung wird die Tilgung unmittelbar nach der Zahlung auf die Kreditschuld angerechnet. Dies führt dazu, dass die Zinslast sofort sinkt. Diese Art der Verrechnung ist besonders vorteilhaft für den Kreditnehmer, da sie zu einer schnelleren Reduzierung der Kreditschuld führt.
Bei der periodischen Verrechnung wird die Tilgung erst am Ende einer bestimmten Periode, beispielsweise eines Monats oder eines Quartals, auf die Kreditschuld angerechnet. Während dieser Periode bleibt die Zinslast unverändert. Diese Art der Verrechnung ist für den Kreditnehmer weniger vorteilhaft, da die Kreditschuld langsamer abgebaut wird und die Zinslast länger hoch bleibt.
Beispiel für die Tilgungsverrechnung
Um die Wirkung der Tilgungsverrechnung zu verdeutlichen, kann ein einfaches Beispiel herangezogen werden. Angenommen, ein Kreditnehmer hat einen Kredit von 10.000 Euro aufgenommen und zahlt monatlich 200 Euro zurück. Bei sofortiger Verrechnung wird die Tilgung unmittelbar nach der Zahlung auf die Kreditschuld angerechnet. Nach der ersten Zahlung beträgt die Kreditschuld also nur noch 9.800 Euro und die Zinsen werden nur noch auf diesen Betrag berechnet.
Bei periodischer Verrechnung bleibt die Kreditschuld hingegen den gesamten Monat über bei 10.000 Euro und die Zinsen werden auf diesen Betrag berechnet. Erst am Ende des Monats wird die Tilgung von 200 Euro auf die Kreditschuld angerechnet und die Kreditschuld beträgt dann 9.800 Euro.
Dieses Beispiel zeigt, dass die Art der Tilgungsverrechnung einen erheblichen Einfluss auf die Gesamtkosten eines Kredits haben kann. Es ist daher wichtig, bei der Aufnahme eines Kredits auf die Art der Tilgungsverrechnung zu achten und diese bei der Kalkulation der Kreditkosten zu berücksichtigen.