Restwertfinanzierung

Definition und Grundlagen der Restwertfinanzierung

Die Restwertfinanzierung ist eine Form der Finanzierung, die vor allem im Bereich der Fahrzeugfinanzierung und bei Leasingverträgen zum Einsatz kommt. Sie bezieht sich auf den Restwert eines Gegenstandes oder einer Immobilie am Ende der Finanzierungs- oder Leasingperiode. Der Restwert ist der geschätzte Wert, den das finanzierte Gut am Ende der Laufzeit noch haben wird. Dieser Wert wird bereits zu Beginn der Finanzierung festgelegt und beeinflusst die Höhe der monatlichen Raten.

Bei der Restwertfinanzierung zahlt der Kreditnehmer während der Laufzeit nur die Differenz zwischen dem Anschaffungspreis und dem erwarteten Restwert des finanzierten Gutes. Der Restwert selbst wird erst am Ende der Laufzeit fällig. Dies führt dazu, dass die monatlichen Raten bei einer Restwertfinanzierung in der Regel niedriger sind als bei einer herkömmlichen Finanzierung, bei der der gesamte Anschaffungspreis in monatlichen Raten abbezahlt wird.

Beispiel und Anwendung der Restwertfinanzierung

Ein gängiges Beispiel für die Anwendung der Restwertfinanzierung ist die Finanzierung eines Autos. Angenommen, ein Auto kostet 30.000 Euro und der erwartete Restwert nach drei Jahren wird auf 15.000 Euro geschätzt. Bei einer Restwertfinanzierung würde der Kreditnehmer während der Laufzeit nur die Differenz von 15.000 Euro in monatlichen Raten abbezahlen. Der Restwert von 15.000 Euro wird dann am Ende der Laufzeit fällig.

Dieses Modell wird oft bei Leasingverträgen angewendet. Der Leasingnehmer zahlt während der Laufzeit nur für die Nutzung des Fahrzeugs und hat am Ende der Laufzeit die Möglichkeit, das Fahrzeug zum Restwert zu kaufen oder den Vertrag zu verlängern und weiter zu leasen.

Vor- und Nachteile der Restwertfinanzierung

Ein großer Vorteil der Restwertfinanzierung liegt in den niedrigeren monatlichen Raten im Vergleich zur herkömmlichen Finanzierung. Dies kann besonders für Unternehmen attraktiv sein, die ihre Liquidität schonen wollen. Zudem bietet die Restwertfinanzierung eine gewisse Flexibilität, da der Kreditnehmer am Ende der Laufzeit entscheiden kann, ob er das finanzierte Gut zum Restwert kaufen, weiter finanzieren oder zurückgeben möchte.

Allerdings birgt die Restwertfinanzierung auch Risiken. Ein wesentliches Risiko besteht darin, dass der tatsächliche Restwert des finanzierten Gutes am Ende der Laufzeit niedriger ist als der zuvor geschätzte Restwert. In diesem Fall muss der Kreditnehmer die Differenz tragen. Zudem ist die Restwertfinanzierung in der Regel teurer als eine herkömmliche Finanzierung, da die Zinsen über die gesamte Laufzeit auf den vollen Anschaffungspreis berechnet werden und nicht nur auf den Teilbetrag, der tatsächlich in Raten abbezahlt wird.