Patronatserklärung

Definition und Bedeutung der Patronatserklärung

Eine Patronatserklärung ist eine vertragliche Vereinbarung, in der ein Unternehmen (der „Patron“) die Verantwortung für die finanziellen Verpflichtungen eines anderen Unternehmens (des „Begünstigten“) übernimmt. Diese Erklärung wird häufig von Muttergesellschaften für ihre Tochtergesellschaften abgegeben, um die Kreditwürdigkeit der Tochtergesellschaft zu stärken und das Vertrauen der Gläubiger zu gewinnen.

Die Patronatserklärung ist in der Kreditwirtschaft ein wichtiges Instrument zur Risikominderung. Sie bietet den Gläubigern eine zusätzliche Sicherheit, dass ihre Forderungen erfüllt werden, selbst wenn das begünstigte Unternehmen in finanzielle Schwierigkeiten gerät.

Arten von Patronatserklärungen

Es gibt zwei Hauptarten von Patronatserklärungen: die „harte“ und die „weiche“ Patronatserklärung.

Eine harte Patronatserklärung ist eine rechtlich bindende Verpflichtung des Patrons, die Schulden des Begünstigten zu begleichen, falls dieser dazu nicht in der Lage ist. Sie hat den Charakter einer Bürgschaft und ist in der Regel schriftlich festgehalten. Im Falle einer Insolvenz des Begünstigten hat der Gläubiger das Recht, direkt auf den Patron zuzugehen, um seine Forderungen geltend zu machen.

Eine weiche Patronatserklärung hingegen ist eine moralische Verpflichtung des Patrons, den Begünstigten zu unterstützen, ohne jedoch rechtlich dazu verpflichtet zu sein. Sie dient eher dazu, das Vertrauen der Gläubiger zu stärken, indem sie signalisiert, dass der Patron ein Interesse am finanziellen Wohlergehen des Begünstigten hat.

Beispiele und Anwendungsfälle von Patronatserklärungen

Ein typisches Beispiel für eine Patronatserklärung ist eine Muttergesellschaft, die eine solche Erklärung für eine Tochtergesellschaft abgibt. Angenommen, die Tochtergesellschaft möchte einen Kredit aufnehmen, um ihre Geschäftsaktivitäten auszuweiten. Die Bank ist jedoch besorgt über das Risiko, dass die Tochtergesellschaft ihre Schulden nicht zurückzahlen kann. In diesem Fall kann die Muttergesellschaft eine Patronatserklärung abgeben, in der sie sich verpflichtet, die Schulden der Tochtergesellschaft zu begleichen, falls diese dazu nicht in der Lage ist. Dies gibt der Bank die zusätzliche Sicherheit, die sie benötigt, um den Kredit zu gewähren.

Ein weiteres Beispiel könnte ein Start-up-Unternehmen sein, das eine Patronatserklärung von einem etablierten Unternehmen erhält. Das Start-up benötigt Kapital, um sein Geschäft auszubauen, hat aber noch keine ausreichende Kreditwürdigkeit. Durch die Patronatserklärung des etablierten Unternehmens kann das Start-up das benötigte Kapital von den Investoren erhalten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Patronatserklärungen in der Kreditwirtschaft ein wichtiges Instrument zur Risikominderung sind. Sie stärken das Vertrauen der Gläubiger und ermöglichen es Unternehmen, die sonst Schwierigkeiten hätten, Kredite zu erhalten, Zugang zu Kapital zu bekommen.