Definition und Grundlagen des Forward-Darlehens
Ein Forward-Darlehen ist eine spezielle Form des Annuitätendarlehens, das vor allem im Bereich der Immobilienfinanzierung Anwendung findet. Es ermöglicht dem Kreditnehmer, sich die aktuell günstigen Zinsen für einen späteren Zeitpunkt zu sichern. Der Kreditvertrag wird dabei zu einem bestimmten Zeitpunkt abgeschlossen, die Auszahlung des Darlehens erfolgt jedoch erst zu einem späteren, im Vertrag festgelegten Zeitpunkt. Dieser kann bis zu 5 Jahre in der Zukunft liegen.
Die Besonderheit des Forward-Darlehens liegt in der Zinssicherheit. Der Kreditnehmer profitiert von der Planungssicherheit, da er bereits im Voraus die Zinskonditionen für die zukünftige Finanzierung kennt. Dies ist besonders in Zeiten niedriger Zinsen attraktiv, da so das Risiko steigender Zinsen in der Zukunft minimiert wird.
Funktionsweise und Kosten eines Forward-Darlehens
Die Funktionsweise eines Forward-Darlehens ist relativ einfach. Der Kreditnehmer schließt mit der Bank einen Vertrag ab, in dem die Höhe des Darlehens, der Zinssatz und der Zeitpunkt der Auszahlung festgelegt werden. Die Zinsbindung beginnt dabei erst mit der Auszahlung des Darlehens. Bis zu diesem Zeitpunkt fallen keine Kosten für den Kreditnehmer an.
Allerdings ist zu beachten, dass die Bank für die Zinssicherheit einen Aufschlag auf den aktuellen Zinssatz verlangt. Dieser Forward-Aufschlag variiert je nach Bank und Dauer bis zur Auszahlung des Darlehens. Je länger die Frist, desto höher ist in der Regel der Aufschlag.
Ein Beispiel: Ein Kreditnehmer schließt heute ein Forward-Darlehen über 200.000 Euro ab, das in zwei Jahren ausgezahlt werden soll. Der aktuelle Zinssatz beträgt 1,5 Prozent. Die Bank verlangt einen Forward-Aufschlag von 0,2 Prozentpunkten pro Jahr, also insgesamt 0,4 Prozentpunkte. Der Zinssatz für das Forward-Darlehen beträgt somit 1,9 Prozent.
Vor- und Nachteile eines Forward-Darlehens
Ein wesentlicher Vorteil des Forward-Darlehens liegt in der Planungssicherheit. Der Kreditnehmer weiß bereits heute, welche Zinskonditionen er in der Zukunft für seine Finanzierung erhält. Dies ist besonders in Zeiten niedriger Zinsen attraktiv, da so das Risiko steigender Zinsen in der Zukunft minimiert wird.
Ein Nachteil ist der bereits erwähnte Forward-Aufschlag. Dieser kann dazu führen, dass das Forward-Darlehen trotz der Zinssicherheit teurer ist als ein reguläres Darlehen zum Zeitpunkt der Auszahlung. Zudem ist der Kreditnehmer an den Vertrag gebunden und kann nicht von eventuell noch weiter fallenden Zinsen profitieren.
Ein weiterer Nachteil ist, dass das Forward-Darlehen in der Regel nicht ohne Weiteres gekündigt werden kann. Sollte der Kreditnehmer die Immobilie vor Auszahlung des Darlehens verkaufen wollen, kann dies zu Problemen führen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Forward-Darlehen eine gute Möglichkeit ist, sich die aktuell günstigen Zinsen für die Zukunft zu sichern. Allerdings sollte der Kreditnehmer die Kosten und Risiken genau abwägen und sich gegebenenfalls von einem unabhängigen Finanzberater beraten lassen.