Definition und Bedeutung der Einzelwertberichtigung
Die Einzelwertberichtigung (EWB) ist ein Begriff aus der Kreditwirtschaft und bezeichnet eine buchhalterische Maßnahme, die dazu dient, mögliche Kreditausfälle zu berücksichtigen. Sie ist eine Form der Risikovorsorge, die Banken und andere Kreditinstitute treffen, um sich gegen das Ausfallrisiko von Krediten abzusichern.
Die Einzelwertberichtigung wird auf der Aktivseite der Bilanz gegen die entsprechenden Kreditforderungen gebucht und reduziert somit den Buchwert dieser Forderungen. Sie ist eine Art Sicherheitspuffer, der dazu dient, eventuelle Verluste aus Kreditgeschäften abzufedern und das Eigenkapital des Kreditinstituts zu schützen.
Verfahren zur Bildung von Einzelwertberichtigungen
Die Bildung von Einzelwertberichtigungen erfolgt in der Regel auf Basis einer individuellen Risikobewertung der einzelnen Kreditnehmer. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie zum Beispiel die Bonität des Kreditnehmers, die Sicherheiten, die er stellen kann, und die allgemeine wirtschaftliche Lage.
Wenn ein Kreditinstitut feststellt, dass ein Kreditnehmer seine Kreditverpflichtungen wahrscheinlich nicht mehr erfüllen kann, wird eine Einzelwertberichtigung gebildet. Die Höhe der Einzelwertberichtigung entspricht dabei dem Betrag, den das Kreditinstitut voraussichtlich nicht mehr zurückbekommen wird.
Ein Beispiel: Ein Kreditinstitut hat einem Unternehmen einen Kredit in Höhe von 1 Million Euro gewährt. Aufgrund von wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist das Unternehmen jedoch nicht mehr in der Lage, den Kredit zurückzuzahlen. Das Kreditinstitut geht davon aus, dass es nur noch 600.000 Euro zurückbekommen wird. In diesem Fall bildet das Kreditinstitut eine Einzelwertberichtigung in Höhe von 400.000 Euro.
Einzelwertberichtigung und Pauschalwertberichtigung
Neben der Einzelwertberichtigung gibt es auch die Pauschalwertberichtigung. Während die Einzelwertberichtigung auf einer individuellen Risikobewertung basiert und für jeden Kreditnehmer separat gebildet wird, dient die Pauschalwertberichtigung der Absicherung gegen allgemeine Kreditausfallrisiken.
Die Pauschalwertberichtigung wird auf Basis statistischer Daten und Erfahrungswerte gebildet und berücksichtigt das Ausfallrisiko von Krediten, die nicht individuell bewertet werden. Sie ist somit eine Art allgemeine Risikovorsorge, die dazu dient, das Kreditinstitut gegen unerwartete Verluste aus Kreditgeschäften zu schützen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einzelwertberichtigung eine wichtige Rolle in der Risikovorsorge von Kreditinstituten spielt. Sie dient dazu, das Kreditinstitut gegen das Ausfallrisiko von Krediten abzusichern und trägt somit zur Stabilität des Finanzsystems bei.