Definition und Eigenschaften des Callkredits
Ein Callkredit, auch bekannt als Abrufkredit oder Kontokorrentkredit, ist eine Form des Kredits, der von Banken und anderen Finanzinstituten angeboten wird. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Kredit, bei dem der Kreditnehmer einen festen Betrag erhält und diesen in regelmäßigen Raten zurückzahlt, bietet der Callkredit dem Kreditnehmer eine flexible Kreditlinie, die er nach Bedarf in Anspruch nehmen kann.
Die Besonderheit des Callkredits liegt in seiner Flexibilität. Der Kreditnehmer kann jederzeit über den Kreditrahmen verfügen und nur den tatsächlich in Anspruch genommenen Betrag zurückzahlen. Die Zinsen werden nur auf den tatsächlich genutzten Betrag berechnet, nicht auf den gesamten Kreditrahmen. Dies macht den Callkredit zu einer attraktiven Option für Kreditnehmer, die einen finanziellen Puffer für unvorhergesehene Ausgaben benötigen oder ihre Liquidität verbessern möchten.
Beispiele und Anwendungsbereiche des Callkredits
Ein typisches Beispiel für einen Callkredit ist der Dispositionskredit (Dispo), der den meisten Girokontoinhabern von ihrer Bank zur Verfügung gestellt wird. Der Dispo ermöglicht es dem Kontoinhaber, sein Konto bis zu einem bestimmten Limit zu überziehen. Die Zinsen für den Dispo sind in der Regel höher als bei anderen Kreditformen, da die Bank für das bereitgestellte Risikokapital entschädigt werden muss.
Ein weiteres Beispiel ist der Wertpapierlombardkredit. Hierbei handelt es sich um einen Kredit, der gegen die Hinterlegung von Wertpapieren gewährt wird. Der Kreditnehmer kann jederzeit über den Kreditrahmen verfügen und die Zinsen werden nur auf den tatsächlich genutzten Betrag berechnet.
Callkredite werden häufig von Unternehmen genutzt, um ihre Liquidität zu verbessern. Sie können beispielsweise dazu verwendet werden, um kurzfristige Engpässe zu überbrücken oder um Investitionen zu tätigen, bevor die entsprechenden Einnahmen eingegangen sind.
Vor- und Nachteile des Callkredits
Der größte Vorteil des Callkredits liegt in seiner Flexibilität. Der Kreditnehmer kann jederzeit über den Kreditrahmen verfügen und nur den tatsächlich in Anspruch genommenen Betrag zurückzahlen. Dies macht den Callkredit zu einer attraktiven Option für Kreditnehmer, die einen finanziellen Puffer für unvorhergesehene Ausgaben benötigen oder ihre Liquidität verbessern möchten.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Zinsen nur auf den tatsächlich genutzten Betrag berechnet werden, nicht auf den gesamten Kreditrahmen. Dies kann zu erheblichen Einsparungen führen, insbesondere wenn der Kreditrahmen nur gelegentlich und nicht vollständig ausgeschöpft wird.
Ein Nachteil des Callkredits ist, dass die Zinssätze in der Regel höher sind als bei anderen Kreditformen. Dies liegt daran, dass die Bank für das bereitgestellte Risikokapital entschädigt werden muss. Zudem kann der Kreditrahmen jederzeit von der Bank gekündigt oder reduziert werden, was zu finanziellen Schwierigkeiten führen kann, wenn der Kreditnehmer darauf angewiesen ist. Daher sollte ein Callkredit immer nur als zusätzlicher finanzieller Puffer und nicht als Hauptfinanzierungsquelle genutzt werden.