Definition von Beleihungsauslauf
Der Begriff „Beleihungsauslauf“ ist ein zentraler Terminus in der Kreditwirtschaft, insbesondere im Bereich der Immobilienfinanzierung. Er bezeichnet das Verhältnis zwischen dem Kreditbetrag und dem Beleihungswert einer Immobilie. Der Beleihungswert ist dabei nicht mit dem Marktwert der Immobilie gleichzusetzen, sondern stellt eine konservative Schätzung des Wertes dar, der auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten noch realisiert werden kann. Der Beleihungsauslauf wird in der Regel als Prozentsatz angegeben.
Beleihungsauslauf und seine Bedeutung für Kreditnehmer und Kreditgeber
Der Beleihungsauslauf hat sowohl für Kreditnehmer als auch für Kreditgeber eine bedeutende Rolle. Für den Kreditnehmer bestimmt der Beleihungsauslauf maßgeblich die Höhe des Darlehens, das er für den Kauf oder Bau einer Immobilie aufnehmen kann. Ein hoher Beleihungsauslauf bedeutet dabei, dass ein großer Teil des Beleihungswertes der Immobilie durch den Kredit abgedeckt wird. Dies kann für den Kreditnehmer vorteilhaft sein, da er weniger Eigenkapital aufbringen muss. Allerdings sind mit einem hohen Beleihungsauslauf in der Regel auch höhere Zinsen verbunden, da das Risiko für den Kreditgeber steigt.
Für den Kreditgeber ist der Beleihungsauslauf ein wichtiges Instrument zur Risikosteuerung. Ein niedriger Beleihungsauslauf bedeutet, dass der Kredit durch den Wert der Immobilie gut abgesichert ist. Sollte der Kreditnehmer seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, kann der Kreditgeber die Immobilie verwerten und so das Darlehen zurückführen. Ein hoher Beleihungsauslauf bedeutet hingegen ein höheres Risiko für den Kreditgeber, da im Falle einer Verwertung der Immobilie ein möglicher Verlust nicht vollständig durch den Erlös gedeckt werden kann.
Beispiele für die Berechnung des Beleihungsauslaufs
Um den Beleihungsauslauf zu berechnen, wird der Kreditbetrag durch den Beleihungswert der Immobilie geteilt und das Ergebnis mit 100 multipliziert. Angenommen, der Beleihungswert einer Immobilie beträgt 200.000 Euro und der Kreditbetrag liegt bei 150.000 Euro. Dann beträgt der Beleihungsauslauf (150.000 / 200.000) * 100 = 75%.
In einem weiteren Beispiel beträgt der Beleihungswert einer Immobilie 300.000 Euro und der Kreditbetrag liegt bei 240.000 Euro. Dann beträgt der Beleihungsauslauf (240.000 / 300.000) * 100 = 80%.
Es ist wichtig zu beachten, dass die meisten Kreditgeber einen maximalen Beleihungsauslauf festlegen, der in der Regel bei 60% bis 80% liegt. Einige Kreditgeber bieten jedoch auch Finanzierungen mit einem Beleihungsauslauf von bis zu 100% oder mehr an, allerdings sind diese mit deutlich höheren Zinsen verbunden.