Definition und Funktion der Bankschuldverschreibung
Eine Bankschuldverschreibung, auch bekannt als Bankobligation, ist ein festverzinsliches Wertpapier, das von einer Bank ausgegeben wird. Sie stellt eine Verbindlichkeit der Bank gegenüber dem Inhaber der Schuldverschreibung dar. Mit der Ausgabe von Bankschuldverschreibungen beschaffen sich Banken Fremdkapital am Kapitalmarkt. Die Inhaber dieser Schuldverschreibungen werden zu Gläubigern der Bank und haben einen Anspruch auf Rückzahlung des Nennbetrags sowie auf Zahlung der vereinbarten Zinsen.
Bankschuldverschreibungen sind in der Regel mittel- bis langfristige Finanzinstrumente mit einer Laufzeit von mehreren Jahren. Sie können an der Börse gehandelt werden und bieten dem Inhaber somit die Möglichkeit, seine Forderung gegenüber der Bank zu verkaufen.
Arten von Bankschuldverschreibungen
Es gibt verschiedene Arten von Bankschuldverschreibungen, die sich hinsichtlich ihrer Ausstattungsmerkmale unterscheiden. Die gängigsten Formen sind Pfandbriefe, ungedeckte Bankschuldverschreibungen und strukturierte Schuldverschreibungen.
Pfandbriefe sind durch Hypotheken oder öffentliche Kredite gedeckte Bankschuldverschreibungen. Sie bieten dem Anleger eine hohe Sicherheit, da im Falle einer Insolvenz der Bank die Forderungen aus den Pfandbriefen vorrangig aus der Deckungsmasse bedient werden.
Ungedeckte Bankschuldverschreibungen sind nicht durch spezielle Vermögenswerte gedeckt. Sie unterliegen daher einem höheren Risiko, bieten aber im Gegenzug auch höhere Zinsen.
Strukturierte Schuldverschreibungen sind komplexe Finanzinstrumente, deren Rückzahlung und/oder Verzinsung an die Entwicklung eines oder mehrerer Basiswerte, wie z.B. Aktien, Indizes oder Rohstoffe, gekoppelt ist.
Beispiel für eine Bankschuldverschreibung
Ein Beispiel für eine Bankschuldverschreibung ist die Ausgabe von Pfandbriefen durch eine Hypothekenbank. Die Bank gibt Pfandbriefe mit einem Nennwert von 100 Euro, einer Laufzeit von 10 Jahren und einem jährlichen Zinssatz von 2% aus. Ein Anleger, der diese Pfandbriefe kauft, erhält nach einem Jahr eine Zinszahlung von 2 Euro (2% von 100 Euro). Nach 10 Jahren erhält der Anleger zusätzlich zu den jährlichen Zinszahlungen den Nennwert von 100 Euro zurück.
Die Bank verwendet das durch die Ausgabe der Pfandbriefe eingenommene Geld, um Hypothekenkredite zu vergeben. Die Zinsen, die die Bank von den Kreditnehmern erhält, dienen dazu, die Zinszahlungen an die Inhaber der Pfandbriefe zu finanzieren.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Bankschuldverschreibungen eine wichtige Rolle in der Kreditwirtschaft spielen. Sie ermöglichen es Banken, sich Kapital zu beschaffen und gleichzeitig Anlegern eine sichere und rentable Anlageform zu bieten.