Pfändungstabelle

Definition und Bedeutung der Pfändungstabelle

Die Pfändungstabelle, auch als Pfändungsfreigrenzentabelle bekannt, ist ein wichtiges Instrument im deutschen Vollstreckungsrecht. Sie dient dazu, den pfändbaren Teil des Einkommens eines Schuldners zu bestimmen. Die Pfändungstabelle ist gesetzlich festgelegt und wird regelmäßig aktualisiert, um Veränderungen in der Lebenshaltungskosten und Inflation Rechnung zu tragen.

Die Pfändungstabelle schützt das Existenzminimum des Schuldners und seiner Familie, indem sie einen bestimmten Betrag des Einkommens als unpfändbar definiert. Dieser Betrag, auch als Pfändungsfreibetrag bekannt, variiert je nach Höhe des Einkommens und der Anzahl der unterhaltsberechtigten Personen.

Anwendung der Pfändungstabelle

Die Pfändungstabelle kommt zum Einsatz, wenn ein Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommt und der Gläubiger einen vollstreckbaren Titel, zum Beispiel einen Gerichtsbeschluss, erwirkt hat. Der Gläubiger kann dann beim zuständigen Gericht einen Antrag auf Pfändung des Einkommens des Schuldners stellen. Das Gericht prüft dann anhand der Pfändungstabelle, welcher Teil des Einkommens des Schuldners gepfändet werden kann.

Ein Beispiel: Ein Schuldner hat ein monatliches Nettoeinkommen von 2.000 Euro und keine unterhaltsberechtigten Personen. Laut der aktuellen Pfändungstabelle beträgt der unpfändbare Betrag in diesem Fall 1.179,99 Euro. Der darüber hinausgehende Betrag von 820,01 Euro ist grundsätzlich pfändbar. Allerdings sind auch hier nur bestimmte Anteile pfändbar, die in der Pfändungstabelle festgelegt sind. In diesem Fall wären das 380,00 Euro. Der Restbetrag von 440,01 Euro bleibt dem Schuldner erhalten.

Änderungen und Anpassungen der Pfändungstabelle

Die Pfändungstabelle wird regelmäßig, in der Regel alle zwei Jahre, angepasst. Diese Anpassungen berücksichtigen Veränderungen in der Lebenshaltungskosten und der Inflation. Die aktuelle Pfändungstabelle ist stets im Bundesgesetzblatt veröffentlicht.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Pfändungstabelle nur Mindestgrenzen festlegt. In bestimmten Fällen kann das Gericht auch höhere Pfändungsfreibeträge festlegen, zum Beispiel wenn der Schuldner hohe Kosten für seine Krankenversicherung oder für die Fahrt zur Arbeit hat.

Die Pfändungstabelle ist ein wichtiges Instrument im deutschen Vollstreckungsrecht. Sie schützt das Existenzminimum des Schuldners und seiner Familie, während sie gleichzeitig dem Gläubiger ermöglicht, seine Forderungen durchzusetzen. Dabei ist sie ein Ausdruck des Grundsatzes der Verhältnismäßigkeit, der im deutschen Recht eine zentrale Rolle spielt.