Mantelzession

Definition und Bedeutung der Mantelzession

Die Mantelzession ist ein Begriff aus der Kreditwirtschaft und bezeichnet eine Form der Sicherungsübereignung. Sie ist eine spezielle Art der Zession, bei der Forderungen, die der Kreditnehmer gegenüber Dritten hat, an den Kreditgeber abgetreten werden. Diese Abtretung dient zur Sicherung des Kredites. Im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers hat der Kreditgeber das Recht, die Forderungen einzuziehen und somit seine Kreditforderungen zu bedienen.

Die Besonderheit der Mantelzession liegt darin, dass nicht einzelne, konkret benannte Forderungen abgetreten werden, sondern ein „Mantel“ aller gegenwärtigen und zukünftigen Forderungen. Dies bedeutet, dass der Kreditgeber nicht nur Zugriff auf die zum Zeitpunkt der Kreditvergabe bestehenden Forderungen hat, sondern auch auf alle zukünftigen Forderungen, die während der Laufzeit des Kredites entstehen.

Beispiel und Anwendung der Mantelzession

Ein typisches Beispiel für die Anwendung der Mantelzession ist die Kreditvergabe an Unternehmen. Ein Unternehmen, das einen Kredit aufnimmt, tritt in der Regel seine Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an den Kreditgeber ab. Dies bedeutet, dass der Kreditgeber das Recht hat, die Zahlungen der Kunden des Unternehmens einzuziehen, falls das Unternehmen seinen Kreditverpflichtungen nicht nachkommt.

Angenommen, ein Unternehmen nimmt einen Kredit auf, um eine neue Produktionslinie zu finanzieren. Im Kreditvertrag wird eine Mantelzession vereinbart. Das Unternehmen verkauft seine Produkte und hat dadurch Forderungen gegenüber seinen Kunden. Diese Forderungen werden an den Kreditgeber abgetreten. Sollte das Unternehmen nun in Zahlungsschwierigkeiten geraten und den Kredit nicht mehr bedienen können, hat der Kreditgeber das Recht, die Forderungen gegenüber den Kunden einzuziehen und so seine Kreditforderungen zu bedienen.

Vor- und Nachteile der Mantelzession

Die Mantelzession bietet sowohl für den Kreditgeber als auch für den Kreditnehmer Vorteile. Für den Kreditgeber besteht der Vorteil darin, dass er eine zusätzliche Sicherheit für den Kredit erhält. Im Falle einer Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers hat er das Recht, die Forderungen einzuziehen und so seine Kreditforderungen zu bedienen.

Für den Kreditnehmer besteht der Vorteil darin, dass er durch die Abtretung seiner Forderungen einen Kredit erhält, den er sonst möglicherweise nicht bekommen hätte. Zudem kann er durch die Mantelzession unter Umständen bessere Kreditkonditionen aushandeln.

Allerdings gibt es auch Nachteile. Für den Kreditnehmer besteht das Risiko, dass er im Falle einer Zahlungsunfähigkeit seine Kunden verliert, da diese dann direkt an den Kreditgeber zahlen müssen. Zudem kann die Mantelzession zu einer Verschlechterung der Bonität des Kreditnehmers führen, da die abgetretenen Forderungen nicht mehr als Vermögenswerte gelten.

Für den Kreditgeber besteht das Risiko, dass die abgetretenen Forderungen nicht realisierbar sind, beispielsweise weil die Kunden des Kreditnehmers ihrerseits zahlungsunfähig werden. Zudem kann die Verwaltung und Einziehung der Forderungen einen erheblichen Aufwand bedeuten.