Beleihungswert

Definition des Beleihungswertes

Der Beleihungswert ist ein zentraler Begriff in der Kreditwirtschaft und bezeichnet den Wert, den ein Kreditinstitut einem bestimmten Sicherungsgut beimisst. Dieses Sicherungsgut, oft eine Immobilie, wird als Sicherheit für einen Kredit verwendet. Der Beleihungswert ist dabei in der Regel niedriger als der Marktwert des Sicherungsgutes, um das Risiko für das Kreditinstitut zu minimieren.

Der Beleihungswert wird durch eine sorgfältige Bewertung des Sicherungsgutes ermittelt. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt, wie zum Beispiel der Zustand des Sicherungsgutes, seine Lage, seine Größe und seine zukünftige Wertentwicklung.

Die Berechnung des Beleihungswertes

Die Berechnung des Beleihungswertes erfolgt in der Regel durch einen Sachverständigen, der vom Kreditinstitut beauftragt wird. Dieser Sachverständige führt eine detaillierte Begutachtung des Sicherungsgutes durch und erstellt auf dieser Basis ein Gutachten, das den Beleihungswert festlegt.

Die Berechnung des Beleihungswertes ist in der Immobilienwirtschaft besonders wichtig, da hier oft hohe Kreditsummen vergeben werden. Ein Beispiel: Ein Hausbesitzer möchte sein Haus beleihen, um einen Kredit aufzunehmen. Der Sachverständige bewertet das Haus und ermittelt einen Beleihungswert von 200.000 Euro. Dies bedeutet, dass das Kreditinstitut bereit ist, einen Kredit in Höhe von maximal 200.000 Euro zu vergeben, wobei das Haus als Sicherheit dient.

Die Bedeutung des Beleihungswertes für Kreditnehmer und Kreditgeber

Der Beleihungswert hat eine große Bedeutung sowohl für den Kreditnehmer als auch für den Kreditgeber. Für den Kreditnehmer bestimmt der Beleihungswert, wie hoch der Kredit sein kann, den er aufnehmen kann. Wenn der Beleihungswert niedriger ist als der gewünschte Kreditbetrag, muss der Kreditnehmer zusätzliche Sicherheiten bieten oder einen Teil des Kreditbetrages aus eigenen Mitteln aufbringen.

Für den Kreditgeber minimiert der Beleihungswert das Risiko. Sollte der Kreditnehmer den Kredit nicht zurückzahlen können, kann das Kreditinstitut das Sicherungsgut verwerten und so den Kreditbetrag zurückbekommen. Da der Beleihungswert in der Regel niedriger ist als der Marktwert, hat das Kreditinstitut dabei eine gewisse Sicherheitsmarge.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Beleihungswert ein zentrales Element in der Kreditwirtschaft ist. Er bestimmt, wie hoch ein Kredit sein kann, der mit einem bestimmten Sicherungsgut abgesichert wird, und minimiert das Risiko für das Kreditinstitut. Die genaue Ermittlung des Beleihungswertes ist daher von großer Bedeutung und erfordert eine sorgfältige Begutachtung des Sicherungsgutes.